Logopädie


Herzlich Willkommen!

Ab dem 01.12.2023 findet die Logopädie der Praxis Britta Lorenz (LEEA) in den neuen Räumen im „Haus der Gesundheit“ in Parsberg statt.

Tel: 09492 959 2234
E-Mail: info@lorenz-logo.de
Internet: www.lorenz-logo.de

Mein Name ist Britta Lorenz.

Ich freue mich, Sie auf unserer Internetseite begrüßen zu dürfen.

Seit August 2014 leite ich die logopädische Praxis der LEE²A. Nach fünfjähriger freiberuflicher Tätigkeit, unter anderem für meine Vorgängerin Petra Henneberger, ergab sich für mich im August 2014 die Möglichkeit der Praxisübernahme, die ich sehr gerne wahrgenommen habe.

Hier bin ich nun von Montag bis Freitag für Sie erreichbar und freue mich, Ihnen bzw. Ihrem Kind bei Ihren Bedürfnissen und Fragen rund um Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Nach einem ausführlichen Anamnese-Gespräch und anschließender Diagnostik wird die Therapieplanung ganz individuell auf die derzeitigen Bedürfnisse abgestimmt. Dabei bin ich stets bemüht, Wünsche und Vorstellungen zu integrieren und zu berücksichtigen.

Ich freue mich darauf, Sie bzw. Ihr Kind kennen zu lernen und Ihnen eine Stütze bei Ihrem Anliegen zu sein.

Ihre Britta Lorenz

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1.1 Was ist Logopädie?

Der Begriff "Logopädie" wurde 1924 als Begriff für die bis dahin übliche Bezeichnung medizinische Sprachheilkunde eingeführt. Heute ist die Logopädie als eine medizinisch-therapeutische Fachdisziplin etabliert. Logopäden und Logopädinnen können auf Grund ihrer umfassenden Ausbildung eine Sprach-, Sprech-, Stimm- oder auch Schluckstörung erkennen und diese entsprechend behandeln. Auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung diagnostizieren, therapieren und beraten sie Patienten und ihre Angehörigen. Logopädische Beratung und Präventionsangebote können dazu beitragen, Kommunikationsstörungen vorzubeugen.

1.2 Warum ist Kommunikation so bedeutsam?

Unsere Lebensqualität hängt maßgeblich vom Austausch und der Teilhabe am sozialen Umfeld – von einer guten Kommunikationsfähigkeit - ab. Und diese basiert in unserer Gesellschaft maßgeblich auf Sprache, Sprechen, Stimme.
Wer seine Sprachfähigkeit nicht voll entwickeln kann oder verliert, läuft Gefahr aus dem Beruf, der Gesellschaft, dem Freundeskreis oder der Familie ausgeschlossen zu werden.
Kinder, die Störungen in der Sprachentwicklung zeigen, entwickeln Probleme im Kindergarten, in der schulischen Entwicklung und sind dadurch in ihrer späteren Berufswahl beeinträchtigt. Erwachsene sind bei bestimmten neurologischen Erkrankungen nicht mehr berufsfähig und im schlimmsten Fall nicht mehr in der Lage ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen.

1.3 Wer braucht eine logopädische Behandlung?

Logopäden untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch oder funktionell verursacht sind.

Dies können sein:

  • Kleinkinder und Schulkinder mit Problemen des Spracherwerbs bzw. der Aussprache
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Redeflussstörungen, z. B. Stottern.
  • Jugendliche und Erwachsene mit Schädel- oder Hirnverletzungen, z. B. nach Verkehrsunfällen.
  • Erwachsene mit internistischen und neurologischen Erkrankungen, wie z. B. Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose.
  • Berufstätige mit hoher stimmlicher Belastung.
  • Erwachsene nach Kehlkopfoperationen.

1.4 Welche Ziele hat eine logopädische Behandlung?

Eine individuell befriedigende Kommunikationsfähigkeit soll erreichen werden.
Zum Beispiel: die Schulfähigkeit eines Kindes, die Wiedererlangung der Berufsfähigkeit, die Möglichkeit nach einem Schlaganfall wieder eigene Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken.

1.5 Wie bekomme ich eine logopädische Behandlung?

Die Logopädie zählt zu den Heilmitteln und ist ein Teil der medizinischen Grundversorgung. Sie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung krankheitsbedingter Kommunikations-störungen.
Die logopädische Behandlung wird von einem Arzt verordnet und erfolgt meist in Einzeltherapie.

1.6 Was geschieht bei einer Behandlung?

Untersuchung

Zu Beginn findet aufgrund der ärztlichen Verordnung und Befunde eine individuelle Diagnostik statt. Die Ergebnisse bedingen die Ziele und die Behandlungsmethoden der Therapie.

Therapie

Je nach individueller Problemstellung enthält die logopädische Therapie neben spezifischen Übungen, Gespräche über die Ziele und den Therapieverlauf. Je nach Störungsbild werden Anleitungen zum selbstständigen Üben gegeben.
Die Einbeziehung der Angehörigen in die Therapie erfolgt, wenn im familiären Alltag durch die unzureichende Kommunikation Missverständnisse entstehen. Diesen Konfliktsituationen stehen beide Seiten häufig hilflos und überfordert gegenüber.

Beratung

Die logopädische Beratung informiert über mögliche Ursachen und Auswirkungen, sowie den Verlauf der Behandlung. Es werden Lösungsstrategien entwickelt, die zu einer Verbesserung des Störungsbildes und damit einer höheren Lebensqualität im Alltag führen.


Die kindliche Sprachentwicklung

“Die Sprache gleicht dem im Stein schlummernden Feuerfunken. Ehe man gelernt hatte, ihn hervorzulocken, schien sein Dasein nur durch ein Wunder erklärlich. Einmal entzündet, pflanzte er sich mit unglaublicher Leichtigkeit fort.”

Wilhelm von Humboldt

Die Fähigkeit zum Spracherwerb ist angeboren.

Entscheidend ist, welche Sprache das Kind hört. Es wird die Sprache erwerben, die Mutter, Vater oder andere Bezugspersonen sprechen.
Die kindlichen Strategien Sprache zu erwerben sind weltweit gleich:

  • Imitation, d.h. Wörter, Ausdrücke, Redewendungen werden nachgesprochen.
  • Generalisierung, d.h. Wörter werden erst einmal universell eingesetzt, bevor die Feinheiten unterschieden werden, z.B. sagt das Kind zu allen Vierbeinern erst einmal „wau-wau“.
  • Wiederholungen sind für die Festigung des neu erlernten unabdingbar.
  • Fragen zeigen Neugierde und Lernfähigkeit, ohne sie gibt es kaum Fortschritte.
  • Kreativität zeigen Kinder indem sie neue Wörter aus bekannten „erfinden“ z.B. „ich bese das Zimmer“
  • Aufmerksamkeit und Zuwendung werden von den Kindern eingefordert, denn ohne sie ist keine Entwicklung möglich.


Ein gutes Hörvermögen ist die Voraussetzung für einen reibungslosen Spracherwerb. Ein gehörloses Kind „verstummt“ zwischen dem 5. und 6. Monat.

Nur in der Interaktion/Kommunikation mit einem anderen Menschen lernt das Kind Sprache.

Fernseher oder Kassetten sind kein lebendiges Gegenüber und damit kein Ersatz.

Faktoren für eine gute Kommunikation

  • Herstellen von Blickkontakt – schon Neugeborene haben eine Vorliebe für Gesichter, Stimmen und Sprache. Das Kind sucht sich im Blick des anderen.
  • die Liebe zwischen Bezugspersonen und Kind
  • die Suche nach emotionaler und körperlicher Nähe
  • das dringende Bedürfnis, mit anderen zu kommunizieren
  • Neugier, Motivation, Aufmerksamkeit, Wille, Erkundungsbedürfnis
  • Erkennen von Emotionen durch Sprachmelodie, Gestik und Mimik
  • Gesprächsverhalten (Beginnen, Aufrechterhalten und Beenden eines Gesprächs)
  • Beherrschung von Redekategorien  z.B. Frage – Antwort
  • Unterschiedliche Spielformen: z.B. Rollenspiel, Regelspiel

 

Vorsprachliche Fähigkeiten

Die Sprache der Gefühle ist im 1. Lebensjahr ausschlaggebend

Gefühle sind Bestandteil und Voraussetzung der geistigen Entwicklung oder Kognition. Kognition ist die Entwicklung aller Funktionen beim Kind, die zum Wahrnehmen eines Gegenstandes oder zum Wissen über ihn beitragen.

Gefühle drückt das Baby folgendermaßen aus:

  • Stimme/Laute
    • positiv: plappern, quietschen, lachen …
    • negativ: schreien, quengeln, weinen …
  • Mimik
    • positiv: sucht und hält den Blick, strahlt, lächelt, zeigt Freude, Interesse, Überraschung …
    • negativ: Anspannungen, wendet den Blick ab, reagiert nicht auf Ansprache, zeigt Furcht, Ärger, Traurigkeit, Wut…
  • Gestik und Körpersprache
    • positiv: Hinwendung zum Gesicht, den Augen und der Stimme, sich trösten und beruhigen lassen, die Körperspannung ist ausgeglichen.
    • negativ: körperliche Anspannung, abwenden, die Ansprache wird ignoriert und der Blickkontakt vermieden.

Im Austausch der Blicke findet das Leben statt

Der Blickkontakt ist das wichtigste Kommunikationsmittel in der vorsprachlichen Zeit.
Über Schauen und Beobachten erkennt das Kind Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Ereignissen und sich selbst.

Das Baby wird zu wechselseitig abgestimmten „Unterhaltungen“ fähig. Diese Gespräche erlebt es im glücklichen Miteinander von Angesicht zu Angesicht.

 

Störungen der Sprachentwicklung

Wenn die Leichtigkeit des Spracherwerbs fehlt

Da die Grundlagen für eine gute Sprachentwicklung bereits im Säuglingsalter gelegt werden, sollte eine therapeutische Intervention nicht zu spät erfolgen. Kinder sind im Alter zwischen 1 und 3 Jahren besonders sensibel für das Lernen von Sprache. Bis zum 3. Lebensjahr beherrschten sie fast alle Laute und sprechen in grammatikalisch korrekten Formen. Daher sind auch sprachtherapeutische Maßnahmen in dieser Phase besonders effektiv (vgl. Grimm, 2003b).
Risikokinder sollten so früh wie möglich erkannt und rechtzeitig therapiert werden. So können die Defizite schnell aufgeholt werden und damit werden der Schweregrad einer Sprachentwicklungsstörung positiv beeinflusst und spätere meist langwierige Therapien vermieden. Spätfolgen wie einer Sonderbeschulung oder einer Lese-Rechtschreibschwäche können so vorgebeugt werden.

Störungen in der Sprachentwicklung erschweren die soziale Einordnung und hemmen somit auch die emotionale und geistige Entwicklung.

Der Verlauf der Sprachentwicklung kann sehr unterschiedlich sein. Der Normbereich ist relativ groß. So kann es z.B. sein, dass ein 2jähriges Kind Geschichten in grammatikalisch korrekten Sätzen erzählt oder auch „nur“ in Zweiwortsätzen kommuniziert.
Verzögerungen sind von Störungen oft nur schwer zu unterscheiden und bedürfen einer eingehenden Sprachdiagnostik. Wenden Sie sich deshalb bei Unsicherheiten an Ihren Kinderarzt oder suchen Sie ein Beratungsgespräch bei einem Logopäden.

In den nachfolgenden Sprachentwicklungstabellen ist aufgezeigt bis zu welchem Alter eine sprachliche Form beherrscht werden sollte.

 

Überblick der Sprachentwicklungsbereiche anhand der U-Untersuchungen

Sprachverständnis:

U 6 | 10. - 12. Lebensmonat

  • reagiert auf seinen Namen, indem es sich zum Sprecher wendet.
  • reagiert auf die Aufforderung „Komm her!“, indem es kommt.

U 7 | 21. - 24. Lebensmonat

  • Der passive Wortschatz (Wörter die das Kind versteht, unabhängig ob es sie selbst spricht) umfasst ca. 200 Wörter
  • Es versteht einfache Aufforderungen, z.B. „Hol die Puppe“, „Zeig mir den Stuhl“

U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat

  • Versteht Zweifachaufträge, z.B. „Lege den Löffel in die Tasse!“
  • Kann Grundfarben zuordnen
  • Versteht einfache Präpositionen (in, unter)

U 8 | 43. - 48. Lebensmonat

  • Versteht Mehrfachaufträge,  z.B. „Nimm einen blauen Stein und lege ihn auf den Tisch!“
  • Kann Farben zuordnen
  • Versteht Präpositionen (auf, unter, zwischen ...)

U 9 | 58. – 64. Lebensmonat

  • Befolgt drei Aufträge in korrekter Reihenfolge
    z.B. „Nimm das kleine Pferd und stelle es hinter das große Haus!“

Sprachproduktion - Artikulation, Lauterwerb:

U 5 | 6. - 12. Lebensmonat

  • Mit 6 Monaten beginnt das Silbenplappern, Konsonant-Vokal-Silben z.B. da-da, ma-ma werden wiederholt. Die Laute werden immer mehr an die Muttersprache angepasst.

Wenn die Lautproduktion bei Kinder mit 6 Monaten nicht weitergeht, sollte eine Gehörüberprüfung veranlasst werden. Gehörlose Kinder bilden keine Lallsequenzen.

U 6 | 10. - 12. Lebensmonat

Gesten

  • ahmt kulturabhängige Gesten wie „winke-winke“ nach
  • zeigt auf den Gegenstand, den es haben möchte.
  • Kopfschütteln, wenn es etwas nicht will und Nicken, wenn es einverstanden ist.

Sprachlich:

  • produziert mehrsilbige Lautketten mit unterschiedlichen Vokalen und Konsonanten. z.B. mapa
  • versucht Wörter und Geräusche nachzuahmen.
  • spricht erste Wörter wie „Mama“, „nein“, „wau-wau“

Einige Alterstypische Vereinfachungsprozesse:

  • Silbenverdoppelung, z.B. statt Ball – „baba“

U 7 | 21. - 24. Lebensmonat

  • produziert alle Vokale (a, e, i, o, u, au, ei, eu)
  • die Laute m, b, p, d, t, n und l werden meist beherrscht
  • die Laute f, w, g, k sind im Entstehen.

Alterstypische Vereinfachungsprozesse

  • Auslassung unbetonter Silben, z.B. statt Banane – „nane“.
  • Lautauslassungen, -vereinfachung oder -ersetzungen
    z.B. Löffel – „löffe“, Brot – „bot“, Schuh – „tu“

U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat

  • Spricht alle Laute korrekt, bis auf die   Zischlaute „s, sch, ch, r.“
  • erste Konsonatenverbindungen: z.B. „bl, fl“

Einige alterstypische Vereinfachungsprozesse:

  • Vereinfachung von Konsonatenverbindungen
  • Lautersetzungen:“ schuh → su“, „ ich → is“
  • Lautangleichungen: „Treppe → Kreppe“

U 8 | 43. - 48. Lebensmonat

  • Spricht alle Laute korrekt, bis auf „s“„sch“„r“
  • alle anderen Konsonantenverbindungen z.B. kn, kl, pf, pfl werden beherrscht.

Bei Problemen mit den Lauten w, f, ch, k, g sollte mit einer logopädischen Therapie begonnen werden.

U 9 | 58. – 64. Lebensmonat

  • spricht alle Laute korrekt.

Bei Problemen mit „sch“, „r“ und „s“  sollte möglichst zügig ein Logopäde aufgesucht werden, damit bis zum Schuleintritt alle Laute beherrschen werden.

Wortschatz:

U7 | 21. - 24. Lebensmonat

Wortschatzexplosion
mit 18 Monaten spricht das Kind etwa 50 – 200 Wörter:

  • Substantive z.B. Körperteile, Spielsachen
  • Funktionswörter z.B. „da“, „mehr“, „auch“.
  • erste Verben z.B. „aufmachen“, „zu“

Wenn das Kind mit 24 Monaten noch keine 50 Wörter spricht zählt es zu den sogenannten „Late-talkern“ und es sollte eine entsprechende kinderärztliche Diagnostik und eine logopädische Befunderhebung veranlasst werden.

U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat

Spricht mit 30 Monaten ca. 450 Wörter

  • gebraucht Verben, Adjektive, Adverbien,Artikel
  • erste Präpositionen: z.B. „in“, „unter“
  • Personalpronomen: z.B. „ ich“, „du“, „mein“
  • benennt Grundfarben

U 8 | 43. - 48. Lebensmonat

  • weitere Präpositionen, z.B. „neben“, „vor“
  • benennt Farben korrekt
  • zählt bis 4

U 9 | 58. – 64. Lebensmonat

  • Verwendet Oberbegriffe: z.B. „Fahrzeuge, Möbel ...“
  • benutzt abstrakte Begriffe: z.B. „Glück“
  • zählt bis 10

Grammatik:

U7 | 21. - 24. Lebensmonat

  • spricht Zweiwortsätze, z.B. „Puppe schlafen“, „Ball haben“
  • benutzt Negationswörter, z.B. „Nicht haben!“
  • Erstes Fragealter: Einwortfragen mit steigender Betonung, z.B. „Is das?“

U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat

  • Korrekte Verbzweitstellung, z.B. „Lisa trinkt Wasser“, „Morgen kocht die Mama Suppe“, „Waschpulver kauft die Oma“
  • Verbindung -st: „ Du bist .....“, du kaufst, du gehst ……..
  • Nebensatzbildung mit einfachen Bindewörtern, z.B. „und“, „weil“, „denn“
  • zweites Fragealter: „Wer? Was? Warum?“ etc.

Wenn keine korrekte Verbzweitstellung (z.B. „Lisa Wasser trinken“)  vorliegt, sollte nach Rücksprache mit dem Kinderarzt eine logopädische Diagnostik erfolgen.

U 8 | 43. - 48. Lebensmonat

  • Verbzweit-/-endstellung in Haupt-/ Nebensätzen korrekt: „Ich gehe ins Bett, weil ich müde bin.“
  • Korrekte reguläre Verbflexion, z.B. „ich mache, du machst, ich sehe, du siehst ....“
  • Vergangenheits- und Zukunftsformen
  • singt Lieder, spricht Verse

U 9 | 58. – 64. Lebensmonat

  • Verwendet korrekte Pluralformen, z.B. „Haus-Häuser, Stein–Steine, Kirsche-Kirschen“
  • Zeigt noch Unsicherheiten bei verneinten Sätzen, Fragen- und Passivsätzen
  • Erzählt kleine Geschichten

Fragebögen um die Entwicklung ihres Kindes einzuschätzen:
18–20 Monate  dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern18bis20de.pdf
2 ½ Jahre  dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern30de.pdf
4 ½ Jahre dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern54de.pdf

Faltblatt: Wie spricht mein Kind?
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_wie_spricht_mein_kind_dt.pdf
Meilensteine der Sprachentwicklung von Geburt bis zum 5. Lebensjahr
dbl-ev.de/index.php?id=879

Faltblätter zu den logopädischen Störungsbildern:
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprachstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprechstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_stimmstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_schluckstoerungen_kinder.pdf

 

Sprechflüssigkeit

Im 4. Lebensjahr können bei einigen Kindern normale Unflüssigkeiten auftreten, die weder vom Kind noch von den Eltern als auffällig empfunden werden: Wiederholungen von Satzteilen und langsame Wiederholungen von ganzen Wörtern. Ein Beispiel: „Ich will, ich will, ich will den Saft haben“.

Achtung:  alarmierende Signale für einen möglichen Stotterbeginn sind:

  • Wiederholungen von Lauten und Silben,
  • Verlängerungen von Lauten und
  • Blockierungen von Wörtern oder in einem Wort.

Eine rechtzeitige logopädische Beratung und gegebenenfalls eine Therapie kann chronisches Stottern und damit oft verbundene Sprechvermeidung, Störungsbewusstsein und sozialem Rückzug weitgehend verhindern.

Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?

Bei fast allen stotternden Erwachsenen ist die Störung im Kindesalter entstanden. Menschen, bei denen das Stottern bis ins Erwachsenenalter fortbesteht, haben fast keine Chance mehr, das Stottern zu verlieren. Daher ist es wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann. Dennoch kann auch bei einer frühen Therapie nicht vorhergesagt werden, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden.

dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprechstoerungen_kinder.pdf


Wenn Ihr Kinderarzt/Hausarzt/HNO-Arzt eine Sprachentwicklungsstörung feststellt wird er eine Verordnung (Rezept) für Logopädie ausstellen.
Diagnostiziert er eine Sprachentwicklungsverzögerung wird er zunächst abwarten. Falls sie trotzdem zur Förderung ihres Kindes etwas unternehmen möchten, so besuchen Sie unsere Seiten der Akademie für Entwicklung und Entfaltung. Dort finden Sie hilfreiche Angebote.

Wie kann ich die Sprachentwicklung meines Kindes fördern?

Sprachanregung im Alltag:

  • Helfen Sie dem Kind Gedanken und Gefühle zu ordnen und auszudrücken.
  • Ermutigen Sie es Schnuller und Nuckel aufzugeben.
  • Lesen Sie Geschichten vor.
  • Wechseln Sie sich mit dem Kind beim Erzählen ab.
  • Hören Sie dem Kind aufmerksam zu.
    Schauen Sie ihr Kind an, wenn Sie mit ihm sprechen oder es Ihnen etwas sagen möchte. Nehmen Sie sich Zeit und haben Sie Geduld bis das Kind die richtigen Worte findet. Unterbrechen Sie es nicht und nehmen Sie ihm nicht die Worte aus dem Mund.
  • Drücken Sie sprachlich aus, was Sie verstanden haben!Stellen Sie das Kind bewusst in den Mittelpunkt des Gesprächs. Dies gelingt durch Anteil nehmendes Zuhören und aktives Ausdrücken dessen, was Sie verstanden haben. Berücksichtigen Sie neben den Worten, seine Empfindungen und Gefühle. Wenn Sie ihr Kind nicht verstanden haben, fragen Sie nach – es merkt sehr wohl, wenn Sie es nicht verstanden haben und sie einfach nur „ja, ja“ sagen, um nicht näher darauf eingehen zu müssen.
  • Nehmen Sie auch Äußerungen mit Sprachstörungen unbefangen an! Gehen Sie positiv darauf ein – reagieren Sie auf den Inhalt, nicht auf die fehlerhafte Form.
    → Kritik hemmt Sprechfreude. (Auch unbewusste Reaktionen beachten!)
  • Wiederholen Sie selber korrekt, was das Kind nicht richtig gesagt hat! Ohne dass sich das Kind korrigiert fühlt oder gar etwas wiederholen soll!! z.B. Kind:“Puppe tämmt“ Erw.: „Oh ja, die Puppe hast du sehr schön gekämmt. Bist du heute ein Friseur?“  So erhält es eine inhaltlich bestätigende Rückmeldung, und zwar in sprachlich korrigierter Form. Folglich fühlt es sich nicht bestraft, sondern es erhält einen sehr wirkungsvollen Sprechimpuls, der sich hilfreich auf seine Sprachentwicklung auswirkt.
  • Eigene Handlungen und die des Kindes versprachlichen, so erkennt es die Bedeutung von Begriffen und kann sie leichter verstehen und erwerben. Auch Erwachsene müssen ein Wort 60 – 80 mal gehört haben, bevor sie es in ihren Wortschatz aufnehmen.
  • Begreifen Sie sich als Sprachvorbild! Kinder lernen vieles durch Nachahmung, auch Sprache. Achten Sie selbst darauf, dass Sie klar und deutlich sprechen. Dabei dürfen Sie gerne den familiären Dialekt benutzen, versuchen Sie nicht krampfhaft Hochdeutsch zu sprechen. Hilfreich ist es in einfachen, aber vollständigen und richtigen Sätzen und nicht zu schnell zu Sprechen. Besonders wichtig ist auch der Wechsel zwischen Sprechen und Zuhören.
  • Ermutigen Sie ihr Kind sich verbal zu äußern. Evtl. über Alternativfragen – z.B „Möchtest du einen Apfel oder eine Birne?“ oder „Hilfst du mir beim Tischdecken? Nimmst du die Teller oder das Besteck?“
    Vermeiden Sie einfach Ja/Nein-Fragen, sie regen nicht zum Sprechen an.
    Sprache kann gut in fast jedes Spiel eingebaut werden, z.B. bei Memory: Karten beim umdrehen benennen. „Ich habe einen Schuh und eine Katze. Die Bilder passen nicht zusammen.“  Beim Versteckspielen: „Wo ist die Lisa. Die Lisa ist unter dem Tisch. Nein. Die Lisa ist hinter der Pflanze. Nein. Die Lisa ist hinter dem Vorhang. Ja!“
    Wenn Sie mit dem Kind frei spielen z.B. Lego bauen oder Kaufladen spielen, überlassen Sie dem Kind die Führung und fragen nach, wie das Spiel ablaufen soll und was Sie machen dürfen oder sollen.
    Gehen Sie nicht einfach auf nonverbale Äußerungen, wie z.B. Gesten, ein, sondern motivieren sie es durch Alternativfragen o.ä. zum Sprechen.
    Loben Sie alle Sprechversuche, auch wenn sie am Anfang noch nicht so gut und fehlerhaft sind.
  • Fördern Sie den Entdeckungsdrang des Kindes über konkrete Erlebnisse (z.B. Spaziergänge im Wald, Tiergarten, Bahnhof, Schwimmbad etc.), Rollenspiele, Lieder, Bilderbücher usw.
  • Hören und singen Sie gemeinsam einfache Kinderlieder und Reime.
  • Fördern Sie die Geschicklichkeit Ihres Kindes. Kinder mit Sprachstörungen zeigen oft Auffälligkeiten in der Motorik. Machen Sie Ballspiele, gehen zum Turnen oder Schwimmen. Ermuntern Sie das Kind zum Malen oder Basteln.
  • Bei Problemen mit der Mundmotorik, lassen Sie Ihr Kind viel kauen (Nüsse, rohes Obst u.ä.). Machen Sie Zungenkunststücke und Blase- und Pustespiele.
  • Stellen Sie das Kind bewusst in den Mittelpunkt des Gesprächs. Dies gelingt durch Anteil nehmendes Zuhören und aktives Ausdrücken dessen, was Sie verstanden haben. Berücksichtigen Sie neben den Worten, seine Empfindungen und Gefühle.

Vom Verband der Logopäden werden verschiedene Informationen angeboten.
Ist ihr Sprachverhalten förderlich?
dbl-ev.de/fileadmin/media/1_eltern_patienten_etc/fuer_eltern/ist_ihr_sprachverh_foerdelich.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung bis zum 1. Lebensjahr.
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se0bis1de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 1.-2. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se2de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 2.-3. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se2bis3de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 3-4. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se3bis4de.pdf
Tipps für Eltern mehrsprachig aufwachsender Kinder
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/elterninfo_mehrsprachigkeit.pdf
Checkliste der allgemeinen kindlichen Entwicklung
dbl-ev.de/fileadmin/media/1_eltern_patienten_etc/fuer_eltern/checkliste_allg_entw.pdf


Sprachstörungen von Erwachsenen

Eine Störung der Sprache wird als Aphasie bezeichnet.
Die Ursachen sind z.B. Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumore.

Unser Sprachzentrum liegt in der Regel im linken Teil des Gehirns. Dort ist unser Wissen über Sprache - unsere Wörter, die Grammatik, die Lautbildung und der Redefluss - gespeichert. Durch das Zusammenspiel vieler Nervenzellen ist es uns möglich u.a. Sprache zu verstehen, Gefühle auszudrücken, mit Anderen zu kommunizieren, Dinge zu beschreiben und zu erklären, Sachverhalte abzuspeichern und wieder abzurufen, uns über die Gegenwart hinaus in die Vergangenheit oder Zukunft zu begeben, neue Wörter zu lernen, Wörter zu finden, Namen zu merken, zu Schreiben und zu Lesen, Ironie und Witze zu verstehen. Ähnliches kann jeder erleben, der eine Fremdsprache auf einfachem Niveau erlernt hat und versucht sich in dem Land zu verständigen. Das Wissen haben wir, aber bis man das richtige Wort findet und die Grammatik...
Auch das Verstehen der Landsleute ist schwierig, da wir die Wörter aus dem Redefluss heraus kaum oder gar nicht erkennen.

Informationen und Hilfe der Logopädie

Bei einer Aphasie zeigen sich Störungen in den unterschiedlichen sprachlichen Bereichen. In leichten Fällen kommt es „nur“ zu  Wortfindungsstörungen, in schweren Fällen ist der Patient nicht mehr in der Lage zu sprechen und Sprache zu verstehen. Betroffen können auch sein Wortbedeutung, Lautbildung, Grammatik, Redefluss, Schreiben und Lesen. Zu Missverständnissen zwischen einem Aphasiker und seinen Angehörigen kommt es zwangsläufig, wenn das Sprachverständnis beeinträchtigt ist. Auch das Verstehen von Ironie oder Witzen ist dem Betroffenen nicht mehr möglich.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

Eine logopädische Therapie kann den Betroffenen wieder zur Sprache bringen. In der Regel erhalten Betroffene bereits im Krankenhaus und in der Reha Therapie. Da unser Gehirn sich zum Teil wieder regenerieren und/oder kompensieren kann, sind Fortschritte besonders im 1. Jahr nach dem Schlaganfall sehr groß. Aber auch nach dieser Zeit bringt eine logopädische Therapie nachweislich Erfolge. Eine Studie der Gmünder Ersatzkasse im Jahre 2007 zeigt, dass die Versorgung von Schlaganfallpatienten mit logopädischer Therapie in vielen Fällen leider nicht ausreichend ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Angehörigen von Aphasiepatienten deren medizinisch-therapeutischen Bedürfnisse kennen und ihre Versorgung mit im Blick haben.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Sprachstörung bei Erwachsenen  -  dbl-ev.de/index.php?id=235
Verordnung einer ambulanten Sprachtherapie  -  dbl-ev.de/index.php?id=1163


Wie kann ich mit einem Betroffenen umgehen?

Gestörte Sprache nicht mit gestörtem Denken verwechseln!
Den Aphasiker als gleichberechtigten Gesprächspartner behandeln!

  • Zuhören bedeutet: Warten!
    Der Aphasiker braucht mehr Zeit fur seine Äußerung.
  • Sprechen steckt an!
    Das, was der Aphasiker sagt, wird häufig vom Gesprächspartner beeinflusst. Nicht zu früh mit Wortvorschlägen helfen!
  • Mit dem Herzen hören!
    Darauf achten, ob die Ansicht des Aphasikers verstanden wurde.
  • Eselsbrücken benützen!
    Ein Wort, das nicht passt, nicht verwerfen - es könnte zum beabsichtigten Wort hinfuhren.
  • Die Dinge sprechen lassen!
    Mitdenken und genaues Beobachten der Situation helfen beim Verstehen.
  • Das "Thema" suchen!
    Gemeinsam mit dem Aphasiker herauszufinden versuchen, worauf sich seine Aussage bezieht. er KANN das Thema oft nicht äußern.
  • Durch die Sprache hindurchhören!
    Bei unverständlichen Äußerungen nicht ständig unterbrechen - abwarten, dass sich der Sinn nachträglich ergibt.
  • Nachsprechen ist keine echte Kommunikation!
    Nicht auf sprachliche Äußerungen bestehen, nonverbale (z.B. Gestik) akzeptieren.
  • Konzentrieren hilft nicht!
    Schlüsselsatz: "Vielleicht kannst du es später sagen!"
  • Bei hartnäckigen, unbeabsichtigten Wortwiederholungen (="Perseverationen") unterbrechen und ablenken.
  • Nicht aufgeben!
    Schlüsselsatz: "Wir werden es herausfinden - fang nochmal an!"

von Dr. Luise Lutz
(aus: Das Schweigen verstehen. Springer-Verlag, Heidelberg.)   

 

Sprechstörungen von Erwachsenen

Bei Sprechstörungen ist das Sprechen, die Aussprache gestört. Im Gegensatz zur Sprachstörung ist die Schriftsprache nicht betroffen und Wortfindung, Grammatik und Sprachverständnis sind ganz normal.
Sprechstörungen bei Erwachsenen lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen:
1. Störungen der Bildung von Lauten
2. Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).

 

1. Lautbildungs- und Aussprachestörungen

1.1 Störungen des Sprechens aufgrund einer neurologischen Erkrankung

Die Ursachen sind z.B. Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson, MS, ALS oder Hirntumore.

Dysarthrie oder Dysarthrophonie

Informationen und Hilfe der Logopädie

Bei dieser Störung sind die Bewegungen der Zunge, der Lippen und des Gaumensegels eingeschränkt, die Atmung funktioniert nicht angepasst und die Stimme klingt ganz anders, als vor der Erkrankung. In der Folge klingt die Aussprache verwaschen und undeutlich. Die Prosodie ist oft betroffen und die Stimme klingt dadurch sehr monoton und gefühlsarm. Gefühle wie Freude, Ärger, Angst drücken wir durch unsere Stimme und die Sprachmelodie (Prosodie) aus, deshalb wird es für den Zuhörer sehr schwer die Botschaften „zwischen den Zeilen“ zu erkennen. Die Sprache erinnert sehr stark an einen Betrunkenen, denn auch hier sind die Reaktionen im Gehirn verlangsamt und die Bewegungen sind nicht mehr so klar und gezielt möglich.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

In einer logopädischen Therapie werden Atmung, Stimme und Artikulation durch gezielte Übungen verbessert. Eine Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen gibt Hilfen um im Alltag besser kommunizieren zu können. In besonders schlimmen Fällen bietet der Logopäde auch alternative Kommunikationsmöglichkeiten an. Z.B. Kommunikationsbücher, Buchstabentafeln oder auch computergestützte Hilfsmittel.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Sprechstörung bei Erwachsenen    -   dbl-ev.de/index.php?id=233

 

Sprechapraxie

Informationen und Hilfe der Logopädie

Bei dieser Störung ist die Planung des Sprechens betroffen. Das bedeutet, der Betroffene kennt das Wort, aber es kommt etwas ganz anderes aus dem Mund, als er sich vorgestellt hat. Meist tritt diese Störung in Kombination mit einer Aphasie auf.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

In einer logopädischen Therapie werden Atmung, Stimme und Artikulation durch gezielte Übungen verbessert. Eine Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen gibt Hilfen um im Alltag besser kommunizieren zu können. In besonders schlimmen Fällen bietet der Logopäde auch alternative Kommunikationsmöglichkeiten an. Z.B. Kommunikationsbücher, Buchstabentafeln oder auch computergestützte Hilfsmittel.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Sprechstörung bei Erwachsenen    -   dbl-ev.de/index.php?id=233

 

1.2 Störungen der Artikulation auf Grund von mundmotorischen Schwächen

Diese Störung kennen wir meist in Form von Lispeln (Sigmatismus) oder Fehlbildungen des Lautes 'sch'.

 

2. Redeflussstörungen

Störungen des Redeflusses treten in zwei Formen auf:

2.1 Stottern

Informationen und Hilfe der Logopädie

Stottern kann für Betroffene und Zuhörer sehr unangenehm sein. Die eigentlichen Stotter-Symptome sind Blockierungen, Dehnungen und Wiederholungen. Verschlimmert werden diese durch sogenannte Sekundärsymptome, die sich der Betroffene unbewusst aneignet, um Stottern zu verhindern. Dazu gehören Vermeidung von Blickkontakt, Mitbewegungen von Kopf, Armen oder dem ganzen Körper, Satzabbrüche oder/und eine auffällige Atmung. Hinzu kommen noch psychische Reaktionen wie Schamgefühl, Hilflosigkeit, Verzweiflung usw.  Die Lebensqualität kann dadurch sehr stark eingeschränkt sein.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

In der logopädischen Therapie lernt der Betroffene die Sekundärsymptome abzubauen und die Kernsymptome so zu beeinflussen, dass das Stottern leichter und die Sprache flüssiger wird.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Sprechstörung bei Erwachsenen    -   http://www.dbl-ev.de/index.php?id=233
oder auf den Seiten des Bundesverbandes Stotterer-Selbsthilfegruppe e.V. bvss.de/

 

2.2 Poltern

Informationen und Hilfe der Logopädie

Gekennzeichnet ist Poltern durch eine überhöhte Sprechgeschwindigkeit. Dabei spricht der Betroffene so schnell, dass er Laute, Silben oder Wörter auslässt oder zusammenzieht. Es kommt zu Satzabbrüchen, Einschüben von Lauten z.B. „Ä“ oder Floskeln z.B. „gell“, „nicht wahr“ und dadurch ist die Ausdrucksweise unflüssig und stotterähnlich. Der Betroffene wird nur sehr schwer verstanden und das Zuhören ist sehr anstrengend. In der Regel ist dem Polterer seine Sprechproblematik nicht bewusst.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

In der logopädischen Therapie lernt der Betroffene seine Sprechgeschwindigkeit herabzusetzen. Übungen zur Eigenwahrnehmung sind Voraussetzung für eine Veränderung.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Sprechstörung bei Erwachsenen    -   dbl-ev.de/index.php?id=233

 

Stimmstörungen bei Erwachsenen

(hier klicken für die PDF-Version des dbl)
Ursachen von Stimmstörungen bei Erwachsenen können funktionell oder organisch sein. In beiden Fällen leiden Patienten unter einer  länger bestehenden Heiserkeit, obwohl kein akuter Infekt vorliegt. Die Belastbarkeit der Stimme ist stark eingeschränkt und sie klingt heiser, rau, behaucht, knarrend und/oder bleibt teilweise oder ganz weg. Häufig treten Schmerzen und/oder eine Druck- oder Fremdkörpergefühl im Hals auf. Die Dynamik (laut und leise) und der Stimmumfang sind stark reduziert, dadurch klingt die Stimme monoton und farblos.

Wenn Sie länger als 4 Wochen unter Heiserkeit leiden, sollten Sie unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen.

Organische Stimmstörung

Informationen und Hilfe der Logopädie

Hier liegen organische Veränderungen im Bereich der Stimmlippen (Stimmbänder) und der umliegenden Muskulatur im Kehlkopf vor. Dies können sein Stimmlippenknötchen, Stimmlippenpolypen, Entzündungen, Ödeme, Veränderungen durch Unfälle oder Operationen, Stimmlippenlähmungen (z.B. nach Schilddrüsen- oder Herz- OP), Kehlkopfkrebs - bei dem Teile der Stimmlippen oder schlimmstenfalls der ganze Kehlkopf entfernt werden muss.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

Bei Stimmproblemen ist ein HNO-Arzt oder Phoniater (Facharzt für Stimme) zu konsultieren. Liegt eine Stimmstörung vor, so wird er ein Rezept für Logopädie ausstellen.
Über Stimmübungen kann die Funktion der Stimme wieder verbessert bzw. wieder hergestellt werden. Dabei sind auch die Atmung, die Haltung, die Körperspannung und die Artikulation wesentliche Faktoren der Therapie. Die Schulung der Wahrnehmung des Körpers, der An-/Entspannung des gesamten Körpers, der Hals-Nacken-Muskulatur, bei der Stimmgebung usw. ermöglichen dem Patienten seine Stimme wieder zur vollen Entfaltung zu bringen. Weitere Inhalte der Therapie sind die Klärung der Ursachen der Stimmstörung und Vorstellung von hilfreichen Maßnahmen zur Stimmhygiene.

Funktionelle Stimmstörung

Informationen und Hilfe der Logopädie

Hier sind die Funktionen der Stimmlippen gestört, eine organische Veränderung liegt nicht vor.  Unsere Stimme funktioniert auf Grund von Schwingung und Schließung der Stimmlippen. Dabei spielen Atmung, Körperspannung, Resonanzräume und Artikulation eine wesentliche Rolle. Dieses feine, aufeinander abgestimmte Muskelspiel reagiert auf bestimmte Einflüsse sehr sensibel und gerät dann aus dem Gleichgewicht. Das Ergebnis sind die oben genannten Symptome.
Ursachen können sein:

  • falscher oder ungünstiger Stimmgebrauch und/oder Überlastung durch zu viel und zu lautes Sprechen.  Betroffene sind Berufssprecher wie ErzieherInnen, LehrerInnen, Ausbilder usw.
  • Umweltbelastungen durch zu trockene Räume, Stäube, Lösungsmittel usw.
  • Psychische Belastungen wie Überlastung, Konflikte, Stress usw.

Funktionelle Stimmstörungen sollten ungedingt rechtzeitig behandelt werden, um sekundär organische Stimmstörungen wie z.B. Knötchen oder Entzündungen zu verhindern.

Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

Bei Stimmproblemen ist ein HNO-Arzt oder Phoniater (Facharzt für Stimme) zu konsultieren. Liegt eine Stimmstörung vor, so wird er ein Rezept für Logopädie ausstellen.
Über Stimmübungen kann die Funktion der Stimme wieder verbessert bzw. wieder hergestellt werden. Dabei sind auch die Atmung, die Haltung, die Körperspannung und die Artikulation wesentliche Faktoren der Therapie. Die Schulung der Wahrnehmung des Körpers, der An-/Entspannung des gesamten Körpers, der Hals-Nacken-Muskulatur, bei der Stimmgebung usw. ermöglichen dem Patienten seine Stimme wieder zur vollen Entfaltung zu bringen. Weitere Inhalte der Therapie sind die Klärung der Ursachen der Stimmstörung und Vorstellung von hilfreichen Maßnahmen zur Stimmhygiene.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Stimmstörung bei Erwachsenen - http://www.dbl-ev.de/index.php?id=231

 

Schluckstörungen bei Erwachsenen

(hier klicken für die PDF-Version des dbl)
Schluckstörungen, der Fachbegriff ist Dysphagie, treten bei Erwachsenen in verschiedenen Bereichen auf. 

  • bei neurologischen Erkrankungen, z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson, multipler Sklerose, ALS
  • nach Operationen im Halsbereich, z.B. bei Krebs im Rachenbereich oder der Zunge
  • als Unfallfolge durch Verletzungen der Halswirbelsäule.
  • aufgrund von Alterungsprozessen.

Informationen und Hilfe der Logopädie

Die Nahrungsaufnahme gelingt meist nur unter großen Schwierigkeiten und ist erheblich verlangsamt.
Ursachen können sein:

  • Das Kauen ist beeinträchtigt, damit kann die Nahrung nicht ausreichend zerkleinert werden.
  • Die Sensibilität, d.h. das Gefühl im Mund und im Rachen ist gestört und der Patient erkennt nicht ob noch Nahrung im Mund ist oder noch Reste im Rachen hängen. Diese können noch einige Zeit nach dem Essen in die Luftröhre rutschen.
  • Der Schluckreflex kann verspätet oder gar nicht ausgelöst werden. So können Nahrung oder Flüssigkeiten ungehindert in die Luftröhre gelangen.

Folgen können  sein:

  • eine Fehl- oder Mangelernährung
  • eine Lungenentzündung auf Grund von Nahrungsbestandteilen, Flüssigkeiten oder Speichel die in die Lunge gelangen.

Eine Schluckstörung kann also lebensbedrohlich sein. Die meisten Patienten leiden sehr unter den Symptomen einer Schluckstörung, da gemeinsames Essen ein bedeutender Teil unserer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist.


Welche Hilfen bietet die Logopädie an?

Die Logopädie berät und informiert über Schluckstörungen. Es wird ein Befund erstellt, der neben motorischen Fähigkeiten, Sensibilität auch gezielt das Schlucken von verschiedenen Konsistenzen beinhaltet. Je nach Störungsbild,  körperlicher und geistiger Verfassung werden die Ziele der Therapie bestimmt. Sie reichen von der Verbesserung der Sensibilität, der Kräftigung der beteiligten Muskeln, dem Erlernen von speziellen Schluckmanövern, bis hin zu individueller Kostanpassung und der Haltung während des Essens.
Der HNO-Arzt wird regelmäßige endoskopische Schluckuntersuchungen durchführen, um festzustellen ob, wie und wann eine Aspiration (Eindringen von Nahrung in die Luftröhre) auftritt. Daraus ergeben sich die Therapiemethoden, die individuelle Kostanpassung und im einigen Fällen ergänzend eine Versorgung mit einer Magensonde.

Weitere Infos finden sie auf der Seite des Deutschen Bundesverbandes Logopädie
Schluckstörungen bei Erwachsenen  - dbl-ev.de/


Britta Lorenz


  • Logopädin mit Staatsexamen
  • Freiberufliche Logopädin
  • Arzthelferin
  • Technische Sterilgutassistentin

Aus- und Weiterbildung in folgenden Bereichen:

  • Praxis der SEV-Therapie auf Basis der Sensorischen Integration (S. Renk)
  • Natürlicher Grammatikerwerb und Dysgrammatismus (S. Kruse)
  • "Der Weg ist das Spiel" - Sprachtherapie mit kleinen Kindern (M. Händel-Rüdinger)
  • SI-Motodiagnostik, SI-Mototherapie: Sprachstörungen, Konzentrationsstörungen, LRS, Dyskalkulie, ADHS (G. Kesper)
  • Verbale Entwicklungsdyspraxie - Diagnostik und Therapie nach VEDiT (Dr. A. Schulte-Mäter)
  • Praxis der Dysphagiediagnostik und -therapie (H. Grötzbach)
  • Die Entdeckung des Sprechens mit der Methode "McGinnis Mod. nach R. Meir"
  • Neurofunktionelle Reorganisation, Körperübungen, Mundfunktionen (B. Padovan)
  • Intensiv-Stimm-Seminar nach Laryngektomie (L. Rößler)
  • "HOT - ein handlungsorientierter Therapieansatz" für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen
  • Einführung in das Konzept von Barbara Zollinger (M. Händel-Rüdinger)
  • Diagnostik und Therapie bei Kindern mit phonologischen Störungen
  • bayerischer Fortbildungstag: "Spracherwerbsstörungen mit und ohne Migrationshintergrund"

Desweiteren:

  • funktionale Stimmtherapie i.A. an das Erlanger Modell
  • Kauen i.A. an E. Fröschels
  • Myofunktionelle Therapie i.A. an A. Kittel
  • LUB (lautunterstützende Bewegung) i.A. an Weiser
  • Führen i.A. an F. Affolter
  • Intraorale Stimulation i.A. an Bobath
  • Atem-Stimmtherapie i.A. an Bobath
  • Modellieren der Hände, Füße und des Gesichts i. A. an C. Morales
  • MODAK - Modalitätenaktivierung in der Aphasietherapie i.A. an L. Lutz

Kontakt

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Adresse:
im „Haus der Gesundheit“, Lupburger Straße 11, 92331 Parsberg
Öffnungszeiten:
Termine nach Vereinbarung. Hausbesuche bei entsprechender Verordnung.
Gerne auch Videotherapie möglich.
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